
Bild: Porsche
Porsche hat angekündigt, dass die Markteinführung der als Elektroauto konstruierten Nachfolger der 718-Modelle verschoben wird. Statt wie ursprünglich geplant im Jahr 2025 sollen die neuen Elektro-Sportwagen nun erst 2027 auf den Markt kommen. Diese Entscheidung spiegelt die aktuellen Herausforderungen bei der Verfügbarkeit von hochleistungsfähigen Batteriezellen wider und ist Teil einer strategischen Neuausrichtung des Konzerns.
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Verzögerung durch Batterieengpässe
Laut Porsche-Chef Oliver Blume ist die eingeschränkte Verfügbarkeit von Hochleistungsbatterien ein wesentlicher Faktor für die Verschiebung. Der Sportwagenhersteller setzt derzeit auf alternative Lieferquellen und überarbeitet seine Strategie. Zudem hat sich die Nachfrage nach Elektroautos zuletzt abgeschwächt, weshalb Porsche sein Tempo bei der Elektrifizierung reduziert. Insidern zufolge spielt auch die Krise des europäischen Batteriezulieferers Northvolt eine Rolle.
Neue Modellstrategie
Die Anpassung der Produktplanung bedeutet, dass der elektrische Cayenne vor dem neuen 718-Modell erscheinen wird – vermutlich 2026. Der neue Macan, der in Europa ausschließlich als Elektro-Version verkauft wird, soll dann nach und nach die Verbrenner-Varianten in anderen Märkten ablösen. Ein weiteres geplantes Modell, das Projekt K1 – ein großes, vollelektrisches Siebensitzer-SUV – könnte ebenfalls später als ursprünglich vorgesehen starten. Trotz weit fortgeschrittener Bauarbeiten in Leipzig wird der Marktstart des K1 derzeit neu evaluiert.

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Porsche hält länger an Verbrennern fest
Auch bei anderen Modellen setzt Porsche stärker als geplant auf Verbrenner- und Hybridmotoren. Der Cayenne und die Luxuslimousine Panamera sollen entgegen früheren Plänen weiter mit neuen Verbrennungsmotoren ausgestattet werden – und das bis weit in die 2030er-Jahre hinein. Diese Entscheidung zeigt, dass Porsche von einem langsameren Wandel hin zur Elektromobilität ausgeht als ursprünglich prognostiziert. Besonders das schwächelnde Geschäft in China sowie die generellen Unsicherheiten auf dem Markt haben das Unternehmen zu dieser Anpassung bewogen.
Fazit
Die Verzögerungen und Strategieanpassungen erfolgen vor dem Hintergrund sinkender Unternehmensgewinne. 2024 brach das Konzernergebnis um 30,3 Prozent auf rund 3,6 Milliarden Euro ein. Neben dem schwachen China-Geschäft und den Lieferkettenproblemen trug auch die stockende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen zu diesem Rückgang bei. Dennoch hält Porsche weiterhin an seinem Ziel fest, langfristig auf eine Elektrifizierungsquote von 80 Prozent hinzuarbeiten – auch wenn dieses Ziel aktuell als unrealistisch eingestuft wird.
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