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Im Deutschlandnetz‑Programms hat sich ab Juni 2025 ein signifikanter Ausbau öffentlicher Schnellladeparks abgezeichnet: Betreiber wie Eviny und BayWa Mobility Solutions haben mehrere XL-Ladeparks mit je 16 Schnellladepunkten, betrieben mit 100 % grünem Strom, eröffnet – z. B. in Fürth oder Rosenheim. Diese Entwicklung stärkt nicht nur die Infrastruktur, sondern entlastet zunehmend den ländlichen Raum, der bisher technologisch unterversorgt war.
Inhalt
Aktuelle Entwicklungen im Überblick
- Stand 1. Juli 2025:
- Öffentliche Ladepunkte: 131.373 Normalladepunkte und 40.777 Schnellladepunkte
- Gesamtleistung: 6,79 GW verfügbar
- Ziel des Deutschlandnetzes:
- Versorgung an TEN‑V-Korridoren mit mindestens 400 kW Leistung pro Ladepunkt
- Nutzbarkeit ohne Registrierung (Ad‑Hoc-Zugang)
- Langfristig mindestens zwei Ladepunkte pro Standort mit 150 kW bzw. 350 kW bis 2027/2030
Wo sich der Wandel zeigt – und warum das wichtig ist
Das Programm zielt bewusst auf rural regions sowie Autobahnkorridore ab, die bisher oft weiße Flecken auf der Ladekarte waren. Damit entstehen neue Optionen für Pendler:innen, Gewerketreibende oder Handwerksbetriebe, die auf schnelles Laden angewiesen sind – ohne großen Planungsaufwand und ohne Registrierungspflicht. Nutzer:innen können einfach „stecken und laden“ via Ad-Hoc-Tarif, kontakt- oder kartenlos.

Bild: David Vives @unsplash
Themenpotenzial fürs E‑Handwerk
Das E‑Handwerk kann diesen Ausbau nicht nur nutzen, sondern aktiv mitgestalten. Besonders im Fokus:
Beratung und technische Planung neuer Ladeparks oder Gewerbeprojekte
Installation von Ladeinfrastruktur, inklusive Starkstromanschlüssen und Lastmanagement
Integration mit Photovoltaik-Anlagen vor Ort, speziell in ländlichen Gemeinden
Elektrofachbetriebe werden so zunehmend zu lokalen Mobilitätspartnern – zuständig für Technik, Sicherheit und Beratungsleistung beim Netzanschluss oder bei Förderanträgen.
Herausforderungen – mit Chancen für das Handwerk
Ein bekanntes Hemmnis im Schnellladepark-Ausbau sind oft fehlende oder verzögerte Stromnetzanschlüsse. In vielen Fällen stehen schon Ladepunkte – aber sie bleiben ungenutzt, weil es an Anschlusskapazität fehlt oder Netzbetreiber lange Genehmigungszyklen benötigen. Hier können E‑Handwerksbetriebe ihre Rolle in Prozessen weiter ausbauen:
Beratung zur Netzanschlussplanung und Verzahnung mit Netzbetreibern
Mitwirkung bei intelligenten Steuerungslösungen (Lastmanagement)
Sicherstellung der eichrechtlichen Anforderungen (MID-Zähler, Abnahme, Betriebssicherheit)
Warum es sich jetzt lohnt
Planungsvorsprung: Wer jetzt Partnerschaften mit lokalen Kommunen oder Unternehmen eingeht, profitiert von der frühen Phase des Ausbaus
Kompetenzgewinn: Kombination aus Ladeinfrastruktur, Photovoltaik und Energiemanagement fordert technisches Know‑how – ideal fürs E‑Handwerk
Zukunftsfähigkeit: Ladeparks und dezentrale Infrastruktur schaffen neue regionale Wertschöpfung auch über 2025 hinaus
Fazit
Das Deutschlandnetz markiert eine neue Phase im Schnellladeausbau – bundesweit, sichtbar und technologieoffen. Für das E‑Handwerk ergeben sich nicht nur Auftragschancen, sondern die Möglichkeit, als kompetente Partner:innen der lokalen Energiewende aufzutreten. Ladeparks sind nicht nur technische Installationen, sondern Wegbereiter klimafreundlicher Mobilität und regionaler Wirtschaftskraft. Wer sich jetzt vernetzt und mitdenkt, kann die Mobilitätswende vor Ort aktiv mitgestalten.
Quellen:
- Welt.de
- goingelectric.de