Deutschland tankt Strom

Bild: Mercedes Benz

In der Automobilbranche entscheidet längst nicht mehr nur die Produktpalette über den künftigen Markterfolg – sondern vor allem die Investitionen in Forschung und Entwicklung. Ob neue Elektroplattformen, effiziente Batterietechnologien oder intelligente Fahrzeugsoftware: Wer im globalen Wettbewerb bestehen will, muss Innovationen konsequent vorantreiben. Eine aktuelle Analyse von Rho Motion zeigt nun, wie unterschiedlich stark die Hersteller dafür in die Tasche greifen – und welche Strategien dahinterstehen.

Volkswagen gibt am meisten aus – trotz Herausforderungen

Mit fast 23 Milliarden US-Dollar (rund 20,3 Milliarden Euro) war der VW-Konzern 2024 unangefochtener Spitzenreiter bei den F&E-Ausgaben. Mehr als doppelt so viel wie Mercedes-Benz, das mit knapp 10 Milliarden Dollar auf Platz zwei folgt. Auch BMW und General Motors bewegen sich in ähnlichen Größenordnungen.

Im Fokus von Volkswagens Entwicklungsabteilung stehen vor allem die Elektrifizierung, die Integration von Software über die interne Plattform Cariad sowie die Produktionsoptimierung. Trotz des Fokus auf E-Mobilität fließt weiterhin ein erheblicher Teil der Mittel in die Weiterentwicklung von Verbrennertechnologien, da diese in vielen Märkten weiterhin nachgefragt sind.

China setzt auf Tempo, Japan auf Zurückhaltung

Hersteller wie BYD und Nio haben ihre F&E-Budgets innerhalb von fünf Jahren um mehr als 400 Prozent gesteigert – ein Zeichen für Chinas strategischen Fokus auf technologische Führerschaft im E-Auto-Markt. Auf der anderen Seite stehen die japanischen Marken Toyota, Honda und Nissan, die ihre Budgets zuletzt gekürzt und weiterhin stark auf Hybrid- und Verbrennungstechnologien gesetzt haben.

Bild: Wolfgang Eckert @Pixabay

Reine E-Auto-Marken mit Vorteil

Ein klarer Vorteil ergibt sich für Hersteller wie Tesla oder Nio, die ihre F&E-Mittel vollständig auf Elektromobilität konzentrieren können. Während traditionelle Hersteller parallel noch Ressourcen für Verbrenner aufwenden müssen, fließt bei den „reinen“ E-Marken jeder Entwicklungs-Euro direkt in Zukunftstechnologien.

Warum das E-Handwerk jetzt besonders gefragt ist

All diese Milliardeninvestitionen zeigen: Die Autohersteller entwickeln die Technologie von morgen – aber für den flächendeckenden Erfolg braucht es auch die richtige Infrastruktur vor Ort. Hier kommt das E-Handwerk ins Spiel. Denn ohne gut geplante Ladeinfrastruktur bleibt selbst das innovativste E-Fahrzeug unpraktisch im Alltag. Die Innungsfachbetriebe des E-Handwerks sind die Ansprechpartner für Planung, Installation und Prüfung von Ladelösungen – egal ob im Einfamilienhaus, in Tiefgaragen oder an gewerblichen Standorten. Mit Know-how rund um Netzanschlüsse, Lastmanagement und Sicherheit sind sie das notwendige Bindeglied zwischen Industrie und Alltag.

Fazit

Die Milliarden-Investitionen der Hersteller sind ein klares Zeichen: Die Zukunft der Mobilität wird elektrisch – aber auch digitaler, komplexer und internationaler. Wer mithalten will, braucht nicht nur starke F&E-Abteilungen, sondern auch ein stabiles Partnernetzwerk, das Innovationen in die Breite bringt. Das E-Handwerk spielt dabei eine Schlüsselrolle – es sorgt dafür, dass die Technologie auch im Alltag funktioniert und das Laden genauso selbstverständlich wird wie das Tanken.

Quellen:

  1. Rho Motion
  2. automobilwoche.de

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