Joghurt-Becher-Reifen! Green enough?
Die Innovationsabteilung Michelins, unter Leistung von Armin Kistner, weiß um die Herausforderungen, die Elektrofahrzeuge in puncto Haltbarkeit und Traktion mit sich bringen: „Fahrzeuge mit einem Elektroantrieb haben meist ein höheres Drehmoment und auch ein höheres Gewicht. Die Reifen müssen also für höhere Traglasten ertüchtigt werden“, erklärt Kistner. Das Thema Nachhaltigkeit aber bringen sie ebenso it ins Spiel. Die Lösung, um dem auch auf Seiten der Reifen entgegenzukommen: „Ab 2024 stecken in unseren Reifen 12,5 PET-Flaschen und 146 Joghurt-Becher.“ Nur ein Spruch oder tatsächlich Realität?
Um der hohen Beschleunigung und dem Fahrzeuggewicht technisch gerecht zu werden, sollen „…durch entsprechende Verstärkungen an den Stellen, an denen der Reifen am meisten beansprucht wird, also etwa in der Karkasse oder an den Kanten des Gürtels“ die Reifenkonzepte neu abgestimmt werden. Höchste Sicherheit und maximale Reichweite stehen dabei ganz oben auf der Prioritätenliste. Doch auch das Ermöglichen höchster Fahrdynamik sowie das Vermindern von Abrollgeräusche sind Teil der Revolution. „Weil das laute Motorengeräusch wegfällt, fallen die Abrollgeräusche der Reifen stärker in den Vordergrund“, so Kistner. Die Lösung: neuartiges Profil, neue Reifenmischung.
Nachhaltigkeit aber schwingt mit dem Grundgedanken eines Elektroautos immer mit – der Reifen darf an dieser Stelle nicht hinterherhinken. „die Materialwahl wird auch für uns immer wichtiger“, erkennt Kistner an und erklärt, dass es bereits heutzutage „einen signifikanten Anteil von Recyclingmaterialien im Reifen“ gibt. In den kommenden Jahren aber wird jener Anteil dramatisch steigen. Michelin wolle laut Kistner „bis 2030 Reifen zu 40 Prozent, bis 2050 zu 100 Prozent aus Recycling- und nachwachsenden Materialien herstellen. Ab 2024 werden bei uns in einem Reifen 12,5 PET-Flaschen und 146 Joghurt-Becher stecken.“ Funfact.
Quelle: www.elektroauto-news.net