TÜV-Report SPECIAL | E-Autos sind zuverlässig!

TÜV-Report SPECIAL | E-Autos sind zuverlässig!

©BMW Group

 

Der TÜV-Report lieferte seinen Lesern bislang Auskunft über die Zuverlässigkeit von Straßen-Neulingen und Autobahn-Veteranen… und so auch 2022! Das Special: Unter 9,6 Millionen ausgewerteten Hauptuntersuchungen tauchen auch einige Elektroautos auf. Alles über deren Mängelquoten, besondere TÜV-Abnahmen und die Alterungserscheinungen am E-Auto erfahren Sie jetzt!

 


 

Bei der ersten Hauptuntersuchung von Elektrofahrzeugen gibt es Licht und Schatten. Das Ergebnis der Sicherheitsprüfung hängt wie bei anderen Antriebsarten vom jeweiligen Modell ab“, stimmt Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands, die Auswertung ein. Erstmals seien „ausreichend viele Elektroautos bei den TÜV-Prüfstellen vorgefahren“ seien, sodass eine „vorläufige Bewertung der technischen Sicherheit der Fahrzeuge“ vorgenommen werden konnte. Eine gute Grundlage also für eine verlässliche Bewertung des elektromobilen Altblechs.

 


 

Besonders die Modelle BMW i3, Renault Zoe, Smart Fortwo Electric Drive und Tesla Model S lieferten aufgrund ihrer Häufigkeit verlässliche Daten. Mit einer Mängelquote von nur 3,5 % schnitt der Smart Fortwo ED am besten ab. BMW i3 (4,7 %), Renault ZOE (5,7 %) und Tesla Model S (10,7 %) folgten. Welche Mängel aber fallen bei den ausgewählten Modellen besonders auf?

 


 

BMW i3: defektes Abblendlicht, defekte Bremsscheiben

Renault ZOE: falsch eingestellte Scheinwerfer, Mängel an der Achsaufhängung

Tesla Model S: defekte Nebelscheinwerfer, defektes Abblendlicht, defekte Querlenker

 


 

Zusätzlich zu den traditionellen Prüfpunkten müssen speziell E-Autos weitere Hürden meistern, um die begehrte Plakette zu bekommen. So wird zum Beispiel die Befestigung der Hochvoltbatterie, der Zustand aller Isolierungen, Stecker und Anschlüsse gesondert sichtgeprüft. Auch die Funktion der Wegfahrsperre bei aktivem Ladevorgang ist Teil der Urteilsbildung. Bühler aber zeigt, dass das Prüfprotokoll noch einige Lücken offenlässt: „Das Ladekabel selbst wird bisher nicht geprüft, weil es dafür keine Mitführpflicht gibt. Eine Mitführpflicht für Ladekabel müsste erst gesetzlich verankert werden, bevor diese bei der HU geprüft werden können.

 


 

Probleme mit den Bremskomponenten sind typisch für E-Fahrzeuge, da sie im Vergleich zu Verbrennern deutlich seltener benutzt werden und deshalb häufiger korrodieren“, erklärt Bühler. Der Grund dafür liegt eindeutig in der Rekuperation der Elektromotoren. Die Betriebsbremse wird schlicht und ergreifend zu wenig genutzt.

 


 

All zu schlecht können diese Elektroautos am Ende doch nicht sein, immerhin sind die Mängelquoten mit denen jüngerer Verbrenner gleichauf. Zum Vergleich: Unter den 2 bis 3 Jahre alten Verbrenner-Modellen liegt der Anteil derer mit „erheblichen Mängeln“ im Schnitt bei 4,7 Prozent. Bleibt abzuwarten, die sich Elektroautos mit höheren Laufleistungen und höherem Alter im direkten Vergleich zum Verbrenner schlagen. 2023 also wird spannend!

 


 

Quelle: www.electrive.net